Friedrich-Karl Waechters
Foto: Jutta Schwöbel

DIE EISPRINZESSIN

Regie : Neidhardt Nordmann

Dauer : 60 Minuten ohne Pause

Aufführungsrechte : Verlag der Autoren

Des Teufels Großmutter ist als Putzfrau in einem Theater untergekommen.                                                                                 Sie träumt von ihren Glanzzeiten : “Da fegte des Teufels Großmutter über die Erde - und verfing sich, leider Gottes, in einem Dorngestrüpp.”                                                              Rettung ist nur zu erwarten von dem jungen König von Sizilien, der mit seinem Heer in der Nähe lagert.                        Als Lohn für die Befreiung aus dem Gebüsch verlangt er von des Teufels Großmutter Hilfe bei seiner Werbung um die Eisprinzessin, die er seit drei Jahren sucht. Sie soll ihm den Weg zu dem Eisberg zeigen, auf dem die Eisprinzessin residiert.                                                                                                 Die Eisprinzessin läßt ihn abblitzen. Nicht nur das : Sie ersticht ihn hinterrücks mit einem Eiszapfen ! Mit letzter Kraft erfüllt er die Bedingungen der Großmutter des Teufels, befreit sie aus den Dornen und stirbt.                    Hier endet die Geschichte - unbefriedigend für die Putzfrau alias Großmutter des Teufels. 

Sie knüpft die Fäden neu. Noch einmal darf der König um die Eisprinzessin werben. Auch dieser Versuch mißlingt.      Ratlos wendet er sich wieder an des Teufels Großmutter: wenn er sich drei Jahre bedingungslos in ihre Dienste stellt, dann wird sie ihm das Geheimnis verraten, wie er die Eisprinzessin zum Schmelzen bringen kann.                            Nach drei Jahren Frondienst kehrt er zum Eisberg zurück.   Als junge, schöne, temperamentvolle Sizilianerin verkleidet stellt der König von Sizilien die Schönheit der Eisprinzessin in Frage. Er lehrt sie, daß Schönheit nichts Äußerliches, Kaltes ist, sondern aus einem inneren Fühlen und Genießen heraus entsteht.                                                      Er schafft es, sie nach Sizilien zu locken.                                    Dort gibt es ein verwirrendes Verwechslungsspiel zwischen “drei” heißblütig Verliebten: dem König, der schönen Sizilianerin und der Eisprinzessin.                            Immer schneller springt die phantasievoll erzählende Großmutter des Teufels von einer Rolle in die andere. Zuletzt noch in die des Priesters, der die Eisprinzessin und den König von Sizilien, die ihrerseits nochmal die Rollen getauscht haben, miteinander vermählt.

Die Quintessenz des Stückes ist so einfach, wie die ganze märchenhafte Erzählung:                                                              “Wer wenig fühlt, soll sich ein Mädchen aus Sizilien suchen.”

Britta Focht - Jubel in der Empore

Buchholz - Britta Focht hat in den vergangenen gut zehn Jahren schon manche herrliche Rolle beim Theater Lüneburg oder auch den Festspielen Jagsthausen gespielt. Klassiker und Boulevardstücke haben sie herausgefordert, in Märchen hat sie viel Beifall bekommen. Sie war in “Anne Frank” dabei. Sie hat viel Freude an ihren Aufgaben.                                                                                        Aber wer sie am Sonnabend in der gut besuchten Buchholzer “Empore” erlebt hat, der versteht, dass die junge Schauspielerin immer gern auch einmal ausbricht.       Sonnabend war sie mit F.K. Waechters “Die Eisprinzessin” in Buchholz zu erleben, einem Ein-Personen-Stück, in dem sie singen kann, in dem sie mit wenig Requisiten auskommt. In dem eine Art Leitergestell zur Höhle, zum Schiff, zum Platz zum Träumen und zum Sammeln von Erfahrungen wird. Sie wird von der Putzfrau zur von Dornen gefangenen Großmutter des Teufels, die, weil er sie rettet, dem Prinzen vespricht, ihn zur Eisprinzessin zu führen. Ein weiter Weg, eine märchenhafte Erzählung, mit Tanz, mit eindeutig Zweideutigem und mit einem glücklichen Ende nach 60 Minuten, in denen Britta Focht eine überzeugende Bühnenpräsenz gelingt.     Das Publikum war begeistert von dieser Schauspielerin, von Britta Fochts leichter und lockerer Art des Spiels. Es gab viel Beifall für sie. Und man darf gespannt sein, was sie nach dieser Neuinszenierung von Waechters “Eisprinzessin” (Regie: Neidhardt Nordmann) für ein neues Ein-Frau-Stück ausgräbt.  

Hamburger Abendblatt Februar 2002                            Adolf Brockmann

...Auf dem Weg dorthin präsentiert Britta Focht mit einer phantastischen Beweglichkeit die in Waechters Märchen vorkommenden Figuren. Leidenschaftlich erscheint die sinnlich-warmherzige Sizilianerin, würdevoll der König von Sizilien, mit kühler Grazie die Eisprinzessin. Der typische Erzählton im Märchengenre wechselt mit gefühlvolen lyrischen und tänzerischen Passagen sowie schwungvoll vorgetragenen lustigen Wort-und Reimspielen. In ganz natürlicher unbefangener Art verwandelt die grazile junge Frau eine Leiter in ein Schiff, einen Seidenschal in ein Gewand, eine singende Putzfrau in eine Prinzessin. Die Zuschauer waren von dieser lebhaften, engagierten Darstelllung so begeistert, dass sie mit lang anhaltendem Beifall dafür dankten.

Walsroder Zeitung, April 2002                            Friederike Schmelcher

Die Eisprinzessin

Britta Focht                     Tel.&Fax: 04131-681602   mobil 0171 4371482